Leben in der DDR/BRD

Am 28. Februar 1950 kam Ruth Werner mit ihren beiden jüngeren Kindern zurück in das heimatliche, aber weitgehend zerstörte, Berlin. Ihr Bruder Jürgen Kuczynski half ihr bei den ersten Schritten und einzelne Genossen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) , die vorherrschende Partei in der neu gegründeten Deutschen Demokratischen Republik, vermittelten eine Arbeitsstelle.

Sie arbeitete ab August 1950 im Amt für Information, dem späteren Presseamt, beim Ministerpräsidenten der DDR. Dort erstellte sie u.a. Bulletins gegen den amerikanischen Imperialismus und tägliche Presseinformationen für die Regierung.

Eberhard Panitz schrieb im Buch „Geheimtreff Banbury“ Verlag Das Neue Berlin auf S. 285, zu den Anfängen ihrer Arbeit:

„Sie arbeitete… im Amt für Information. Die leitenden Genossen, Gerhard Eisler und Albert Norden, auch Deba Wieland, waren wie sie aus der Emigration zurückgekehrt und standen ihr bei, als es ihr anfangs schwerfiel, sich in die neuen Aufgaben und Verhältnisse hineinzufinden. Ein Wechsel in der Leitung brachte sie aber mit Leuten zusammen, die zwar nicht minder engagiert waren, doch andere Prioritäten setzten.“

Dazu schrieb sie in „Sonjas Rapport“ Erste vollständige Ausgabe S. 336:

„1953 wechselte das Amt Namen, Aufgaben und Leitung. Mein Kontakt zur neuen Leitung war weniger gut. Als ich einmal vergaß, den Panzerschrank abzuschließen – er enthielt kein vertrauliches Material – wurde mir eine Parteistrafe wegen „ungenügender Wachsamkeit“ erteilt, und man legte mir nahe zu kündigen. Ich erhielt eine schlechte Beurteilung. Mir wurden neben anderem „kleinbürgerliche Tendenzen“ vorgeworfen. Es gelang mir nicht, dies als „Ironie des Schicksals“ abzutun, ich wurde nicht damit fertig.“

Sie begann, wieder vermittelt durch Genossen des Zentralkomitees der SED, bei der Kammer für Außenhandel zu arbeiten. Ihr wurde dort die Leitung der Presseabteilung übertragen. Diese Tätigkeit übte sie bis 1956 aus.

Rudolf Chawanetz (Chefredakteur und Verlagsleiter) schrieb am 15.Mai 1987 nach einem Gespräch mit Ruth Werner in ihrer Wohnung in der Berliner Zeitung unter anderem:

„als sie sich nach ihrer Rückkehr in die Heimat diszipliniert eingliederte in die Schar der Menschen, die ein neues Deutschland aufbauen wollten. Und sie tat es auch bald mit der Feder, zunächst mit bemerkenswerten Reportagen aus Industrie, Wirtschaft, Handel und dem Alltag des Lebens… Und mit 50 Jahren wagt sie den Schritt, Schriftstellerin zu werden.“

Bis dahin zeichnete sie ihre Publikationen mit dem Familiennamen Ursula Beurton. Ihr Verlag drängte sie aber ein Schriftsteller-Pseudonym anzunehmen, sie wählte Ruth Werner aus. Die Folgejahre sind durch ihre schriftstellerische und journalistische Tätigkeit gekennzeichnet. Die Veröffentlichung ihres autobiographischen Werkes „Sonjas Rapport“ 1977 brachte ihr eine enorme Steigerung ihres bisherigen schon hohen öffentlichen Ansehens.

Ruth Werner suchte und pflegte menschliche Kontakte nicht nur zu berufsmäßig notwendigen Personen, sondern auch aufgrund ihrer umfangreichen Vor-Ort-Recherchen in Betrieben und Einrichtungen zu einfachen Menschen, deren Problemen und Wünsche sie literarisch verarbeitete. Sie versuchte immer ehrlich das darzustellen, wie sie es in der Realität in den Betrieben und Einrichtungen vorfand, ohne die Fortschritte in der Entwicklung der Gesellschaft zu negieren. Die offene, ehrliche und menschliche Art festigte das Vertrauen in sie.

Auswirkungen ihres öffentlichen Ansehens musste sie auch in ihrer täglichen Arbeitsgestaltung berücksichtigen.

In einem Interview, veröffentlicht in der Gewerkschaftszeitung „Tribüne“ Nr.97 vom 18.Mai 1979 sagte sie u.a.:

„Ich habe keine spezielle Patenbrigade, weil viele Brigaden auf mich zukommen, daß ich versuche, meine Zeit möglichst gerecht zu verteilen. Ich spreche vor sehr vielen Kollektiven… aber ich möchte… hinzusetzen: 90 Prozent der Anfragen muß ich absagen, jetzt ist der Kalender bereits bis Ende des Jahres gefüllt.“

In einem Brief an Genossen G. am 4. Februar 1980 schrieb sie u.a.:

„Ich arbeite bis zum Rand meiner Kräfte und muß oft darauf verzichten, meine guten Freunde, ja selbst die Familie zu sehen. Darüber hinaus treffe ich manchmal Leser persönlich, aber ich muß mir die Auswahl vorbehalten.“ (siehe „Auskünfte über Ruth Werner“ Verlag Neues Leben 1982 S. 39)

Zufrieden bemerkte sie in einem Brief an ihre Schwester vom November 1977:

„Ich bekomme großartige Leserbriefe, und mir geht etwas auf, das mich sehr befriedigt. Die zweiten zwanzig Jahre, die, in denen ich meine Bücher geschrieben habe, sind auch etwas wert. Was immer man über ihre Literaturqualität denken mag, sie haben vielen Menschen Mut gegeben, mit Schwierigkeiten im persönlichen und politischen Leben fertig zu werden, sie in der richtigen Proportion zu sehen.“ (aus „Auskünfte…“ S. 138)

In die DDR zurückgekehrt wird sie Mitglied der SED, und nachfolgend des FDGB, des Kulturbundes, der DSF, des DFD und des Schriftstellerverbandes. Als Kommunistin sieht sie die Partei als die führende Kraft an, den kommunistischen Idealen zur Wirklichkeit zu verhelfen.

Eberhard Panitz schreibt anlässlich ihres 70. Geburtstages im „Neuen Deutschland“ vom 14./15. Mai 1977 u.a.:

„Seit fast zwanzig Jahren haben wir Berliner Schriftsteller das Glück, Ruth Werner in unserer Mitte zu wissen, eine Genossin, die sich nie geschont und an allen Auseinandersetzungen engagiert, wissend und kameradschaftlich teilgenommen hat. Wir haben sie wieder und wieder in unsere Parteileitung gewählt, weil wir ihren Rat nicht missen können, den Schatz ihrer Erfahrungen, der auf persönliche Weise die sechzig kämpferischen Jahre seit dem Roten Oktober umfaßt. Sie ist stets mit dem ganzen Herzen dabei, verschließt sich niemals den Sorgen und Freuden ihrer jüngeren Kollegen, liest ihre Bücher, kritisiert ermutigend und scheint ein unerschöpfliches Reservoir an Geduld und Kraft zu haben,“

Ihren Anspruch an die Partei und deren Probleme benennt sie in einem Antwortschreiben an eine Schülerin „Sylvia“ vom 18.10.78:

„Der Eintritt in die Partei ist vor allem eine Frage der Überzeugung. Wenn Sie davon überzeugt sind, daß unsere Weltanschauung die richtige ist, und wenn Sie bereit sind, sich überall dafür einzusetzen, dann ist Ihr Platz in der Partei. …. Es ist sehr schwer, bei jedem Menschen zu wissen, ob er aus Karrieregründen, aus Prestigeverlangen oder als ehrlicher Mensch zu uns in die Partei kommt. …. Meine Erfahrung lehrt mich: Irgendwann scheidet sich die Spreu vom Weizen.“ (aus „Auskünfte…“ S. 34/35)

Aufgrund ihrer Recherchen in Betrieben und den Kontakten zu ihren Lesern erkennt sie aber auch Mängel und Fehler bei der Realisierung der Ziele. Im Rahmen einer Diskussion über ihr Buch „Kleine Fische – große Fische“ schreibt sie an die Leserin H. R. Am 14.12.1973:

„Die heutige Überforderung vieler Menschen liegt zum Teil mit an unseren Fehlern: Bürokratie, unplanmäßiges, unwissenschaftliches und damit unverantwortliches Herangehen, zuviel Papierkrieg, zu viele und zu lange Sitzungen, zuviel mittlere Funktionäre ohne Mut und Selbständigkeit und und und …. Gebessert hat es sich schon, aber noch bei weitem nicht genug.“ (aus „Auskünfte…“ S. 20)

Die Offenlegung ihrer früheren nachrichtendienstlichen Tätigkeit mit der Veröffentlichung ihres Buches „Sonjas Rapport“1977 erleichterte sie von dem innerlichen Druck der strikten Geheimhaltungspflicht, der ständigen Kontrolle der Reaktionen und Worte bei relevanten Themen. Nicht nur im Zusammenhang mit der Parteistrafe wurde das deutlich. Ihr Sohn Peter Beurton berichtete von einem weiteren Moment: Als bei Diskussionen ehemaliger Kämpfer gegen den Faschismus die unterschwellige Aussage im Raum stand, wir sind durch die Hölle der Konzentrationslager gegangen, ihr dagegen wart „nur“ in der West- Immigration, reagierte Ruth Werner sich ab und sagte nur ihrem Ehemann Len wahrnehmbar: „Wir haben noch ganz andere Dinge gemacht.“

Ruth Werner schrieb ihre Bücher nicht nur in ihrem Eigenheim, Dammweg 35 in Berlin, sondern zunehmend in Carwitz, einem kleinen herrlich gelegenen Dorf in der Feldberger Seenlandschaft. Drei junge Schülerinnen der 10. Klasse überredeten, von einer Ferienfahrt zurückgekehrt, ihre Eltern, nur Carwitz sei der schönste Ort für einen Urlaubsaufenthalt. Und ihre Eltern, Karl Gossow, künstlerischer Leiter des Aufbau Verlag Berlin mit Frau, Wolfgang Steinitz, Sprachwissenschaftler, mit Frau Inge und Ruth Werner mit Len, folgten den Ratschlägen und fuhren ab 1952 fast regelmäßig dort hin. Schnell ergab sich ein Kontakt mit Anna Ditzen, der ersten Ehefrau von Hans Fallada. Frau Ditzen betrieb den Hof von Hans Fallada weiter und bewirtete nebenbei Urlaubsgäste.

Bald ergab sich ein Kreis von Stammgästen, dazugekommen waren noch der ehemalige Spanienkämpfer Kurt Stern und Frau Jeanne, die regelmäßig Mittagstisch bei Anna Ditzen einnahmen und nicht nur zur Erholung da waren. Dieser „Freundschaftstisch“ ehemaliger Kämpfer gegen den Faschismus und in geistig-kulturellen Bereich tätiger Personen beflügelte die Teilnehmer gegenseitig und sicherte Anna Ditzen, das Hans-Fallada-Anwesen aufrecht zu erhalten. Als Gossows Tochter Marianne den Cheflektor des Kinderbuchverlages Fred Rodrian heiratete, wurde ein Weg geebnet, der dazu führte, dass der Kinderbuchverlag das Anwesen 1965 von Frau Ditzen erwarb und zu einem Ferienhaus Hans Fallada gestaltete.

Ruth Werner und Len haben über 10 Jahre bei der Familie Gisela Dreiseidel, darüber hinaus bei Ursula Bartels oder im Fallada-Haus den Sommer, bzw. auch teilweise den Winter verbracht.

Sie waren bevorzugte Gäste im Ferienhaus Fallada und nutzten in den späteren Jahren ein im Garten des Anwesens stehendes kleines Holzhaus. Ein großer Teil ihrer Bücher ist in Carwitz geschrieben worden, oftmals in einem Boot mitten im Schilf oder auf einer einsamen Wiese.

Beide hatten einen guten Kontakt zu Dorfbewohnern, waren beliebt und geachtet. Aus mehreren Gesprächen mit ehemaligen Gastgebern und anderen Alteingesessenen im Dorf wurde ersichtlich, sie gehörten zur Dorfgemeinschaft dazu.

Ruth und Len fühlten sich sehr wohl in Carwitz und der Landschaft.

Ein literarisches Denkmal zu Carwitz und seinen Bewohnern wurde in ihren Publikationen „Ein Sommertag“ und „Damals bei ihr zu Haus“ in „Carwitzer Notizen“ gesetzt.

Ruth Werner war auch zivilgesellschaftlich aktiv. Als Naturliebhaberin versuchte sie die Natur und Landschaft in ihrer Schönheit weitestgehend zu bewahren. Gegen ihr unberechtigt erscheinende Eingriffe schrieb sie Eingaben, bzw. beteiligte sich an solchen. So wurden beispielsweise erfolgreich die Bebauung der Halbinsel Bohnenwerder, die Errichtung eines Eigenheimes auf dem alten Friedhof in Carwitz, die Fällung alter Bäume im Berliner Plänterwald u.ä verhindert.

Weitere Eingaben aufgrund eigener Feststellungen oder von Problemen unter der Bevölkerung betrafen unter anderem Müllgebühren, Qualitätsmängel bei Produkten der Fleischwarenkombinate, der Textil- und Schuhbetriebe, die Beschlagnahme von Ausländerliteratur durch den Zoll, die Installierung eines Fernsprechanschlusses, Argumente gegen Verkaufsangebote der KWV Berlin-Treptow, die Gestaltung der Carwitzer Bucht und die Nutzung der unter Schutz stehenden Luzinwiesen für die Pkw Anfahrt. Obwohl Ruth Werner gegen Privilegien war und solche auch nie für sich einforderte, war ihr zweifelsohne bewusst, dass ein hohes öffentliches Ansehen Auswirkungen auf Entscheidungen bei Eingaben hat. So kennzeichnete sie ihre Eingabe gegen den Standort des vorgesehenen Vergnügungsparks im Plänterwald mit ihrem Namen und dem Zusatz Parteimitglied seit 1926 und anerkannter Kämpfer gegen den Faschismus.

Aber andererseits war sie auch bereit finanzielle Unterstützung zu geben, wenn es um die Beseitigung von Mängeln in ihrem Umfeld und Wirkungskreis ging. So unterstützte sie die Errichtung des Fallada Gedenkortes auf den alten Friedhof, wie auch die Sanierung des Glockenturms der Kirche in Carwitz. Die Schatzmeisterin des Ruth Werner Vereins, früher Finanzsachbearbeiterin bei dem zuständigen Gemeindeamt in Feldberg, berichtete, dass Ruth Werner der Gemeinde eine Spende von 10.000 Mark zur freien Verfügung für ungeplante Ausgaben zukommen liess. Ihr auf ein Gemeinwohl orientiertes Verhalten begründet mit der großen Sympathie für sie sowohl im Berliner Stadtbezirk Treptow, als auch im Bereich Feldberg-Carwitz.

Ruth Werner wurde in der DDR mit vielen Auszeichnungen geehrt. Unter anderem mit dem „Nationalpreis I. Klasse“ für hervorragende Werke und Leistungen auf dem Gebiet der Kunst und Literatur und dem „Karl Marx Orden“ dem bedeutendsten Orden der DDR. Des Weiteren viele Preise von Vereinigungen und Massenorganisationen, darunter auch den Preis der Hans-Fallada-Schule Feldberg.

Sie legte keinen großen Wert auf Orden und Auszeichnungen.

Am 7. März 1980 schrieb sie an Dr. Gapp, dem ehemaligen Lehrer ihres Sohnes Peter:
„Berühmtheit nutzt sich schnell ab, die menschlichen Eindrücke bleiben.“ Dieser Satz sollte sich sehr bald auf eine besondere Art bewahrheiten.

Mit der tiefen gesellschaftspolitischen Krise Ende der achtziger Jahre der DDR wankte zwar nicht ihre politische Grundhaltung, sie wandte sich aber immer deutlicher gegen ein Verschweigen von Mängeln und Missständen und suchte sich dazu geeignete Medien aus. In der Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“ vom 24.Oktober 1989 zitierte sie ausführlich einen an sie gerichteten Brief aus einem industriellen Großbetrieb, der diese Stimmung unter den Beschäftigten zum Ausdruck brachte. Im November 1989 sprach sie 82-jährig auf der Großdemonstration im Berliner Lustgarten noch einmal vor zehntausenden Menschen und warb für einen Neubeginn, einen „Menschlichen Sozialismus“.  (Siehe: „Ich habe Mut, ich habe Optimismus…“ in „Funksprüche an Sonja“ S.218/219).

1991 gab es den Versuch Ruth Werner aus dem Verband deutscher Schriftsteller (VS) auszugrenzen. Der Bundesvorstand des VS gab ihr, sowie weiteren 22 Mitgliedern des ehemaligen Schriftstellerverbandes der DDR per Brief die nötigende Empfehlung, ihren Aufnahmeantrag für diesen Verein „bis auf weiteres zurückzustellen“.  Begründet wurde das mit „Veröffentlichungen bzw. Diskussionen über interne Vorgänge im Schriftstellerverband der DDR und über staatliche Repressalien gegen Autoren der DDR“. Sie war überrascht von solchen Unterstellungen. Der Berliner Landesverband des VS verwahrte sich gegen diese Intrigen.

In der Bundesrepublik Deutschland wurde sie Mitglied der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und war von 1989 bis 1997 im Ältestenrat dieser Partei tätig.

Am 7. Juli 2000 vollendete sich ihr schaffensreiches Leben. Beigesetzt wurde sie am 17. Juli nach einer Trauerfeier mit über 300 Gästen auf dem Friedhof in Berlin Baumschulenweg.

Gegen das Vergessen der international bekannten Schriftstellerin:

Aus Anlass ihres bevorstehenden 100. Geburtstages wurde ein Initiative ergriffen, einen Uferweg an der Spree in Berlin in „Ruth-Werner-Promenade“ zu benennen, da dieser Weg ein von ihr bevorzugter Spazierweg war. Leider hat die Mehrheit aus den Fraktionen von SPD, CDU, FDP, Grünen und NPD nach einer entwürdigenden Diskussion in der Bezirksverordnetenversammlung von Treptow-Köpenick diese Initiative abgelehnt.

Am 10. Todestag von Ruth Werner, etablierte sich der Ruth-Werner-Verein, betreibt seitdem in den Sommermonaten eine Ausstellung in Carwitz und gestaltet Veranstaltungen zu ihrem Leben und Wirken. Überwiegend gibt es dazu positive Reaktionen von den Gästen und Besuchern.

Aber auch einzelne diffamierende Bewertungen. So schrieb ein Leser am 11./12.7 2020 im „Nordkurier – Strelitzer Zeitung“ unter anderem: „Kommunistischer Heldenmythos  sie (Ruth Werner) war eine Feindin der Demokratie….Täter wie Ruth Werner müssen benannt werden und nicht heroisiert werden, wie es viele mit Stalins Top-Spionin tun und taten!“

In Carwitz, an dem Weg zum Bohnenwerder, nahe dem ehemaligen Sommerhäuschen von Ruth Werner, konnte, aufgrund einer Initiative des Ruth-Werner-Vereins, eine Gedenktafel an sie installiert werden.

Anlass ihres 115. Geburtstages wurde diese durch eine weitere, mit folgender Widmung ergänzt:

Am 18.9,2018 schrieb ein Ausstellungsbesucher in das Gästebuch des Vereins:

„Als geborener DDR-Bürger immer mit Abstand zur „kommunistischer Literatur“ gelebt. Mit der Zeit erkennt man die dazugehörigen historischen Hintergründe immer deutlicher. Schade, daß der ursprünglich humanistische Anspruch so restlos „vergeigt“ wurde.“